Seniorenhaus Burgfeld: Mehr als die Hälfte der Bewohner Corona-positiv - Speyer - DIE RHEINPFALZ

2022-10-02 11:51:01 By : Mr. Zhike Wang

Ein Corona-Ausbruch sorgt für eine angespannte Lage im Seniorenhaus Burgfeld der Awo Pfalz: 57 von 106 Bewohnern und elf von 68 getesteten Mitarbeitern sind infiziert, wie der Betreiber auf Anfrage mitteilt. Es ist nicht das einzige Betroffene Altenheim in Speyer. Die Fallzahlen steigen weiter.

[aktualisiert, 19.05 Uhr] „Seit Anfang Dezember gab es einzelne positive Ergebnisse, zwei oder drei pro Tag“, so die Awo, die betont, schon seit 9. November alle Bewohner im Wochentakt getestet zu haben. Nach den ersten positiven Tests sei das Haus für Besucher geschlossen worden. Am Samstag sei das mobile Testzentrum Speyer dann für Reihentests vorbeigekommen, und am Montag stand das bittere Ergebnis fest. Sieben der Infizierten zeigten aktuell Symptome, berichtet die Awo. Alle Bewohner seien in Isolation, dürften die Zimmer nicht mehr verlassen. Die Mitarbeiter seien seit September mit zertifizierten FFP2-Masken tätig.

Die positiv getesteten älteren Menschen und Beschäftigten stammten aktuell aus zwei der drei Wohnbereiche im Haus, so die Awo. Laut Gesundheitsamt bleibe das Seniorenhaus nun bis mindestens 22. Dezember für Besucher geschlossen. „Alle, die jetzt im Labor negativ getestet wurden, sollen zweimal wöchentlich vom Team mit Schnelltests untersucht werden“, kündigt der Betreiber an. „Wir waren vorbereitet. Wir hatten auch in den vergangenen Monaten einige Fälle in unseren Einrichtungen, aber bislang nicht in diesen Dimensionen“, sagt Awo-Pfalz-Geschäftsführer Markus Broeckmann.

Wovon der Ausbruch konkret ausgegangen ist, steht noch nicht fest. Dass die Stadt Speyer insgesamt viele Fälle hat, könnte ein Grund sein, so Broeckmann: „Dann ist die Wahrscheinlichkeit umso höher, dass es irgendwann überspringt. Im Seniorenhaus erleben wir jetzt, wie aggressiv und ansteckend dieses Virus sein kann und wie erschreckend schnell es unter Umständen um sich greift. Wir taten und wir tun alles, was uns möglich ist, um das aufzuhalten.“ Alle Zusammenhänge würden nun penibel durchleuchtet. Die Familien machten sich Sorgen. Sie würden telefonisch über die Lage informiert. Die Situation beim Personal ist laut Einrichtungsleiter Christian Rahner angespannt, die Versorgung aber aktuell nicht gefährdet. Insgesamt hat die Einrichtung in der Burgstraße 104 Beschäftigte.

Die Corona-Lage in den Altenheimen ist derzeit besonders problematisch. „Leider stammt die überwiegende Anzahl der Todesfälle aus Heimen“, so eine Sprecherin des Gesundheitsamts Ludwigshafen. Dieses zählt seit Donnerstag in seinem Gebiet 22 Corona-Tote, davon drei in Speyer. „Die Altersspanne der Todesfälle liegt zwischen 54 und 90 Jahren, dabei der Großteil zwischen 70 und 90.“ In Speyer betroffen sind unter anderem auch die Heime Storchenpark und Haus Edelberg, die am Montag auf Anfrage dazu nicht informiert haben, sowie das Salier-Stift. Hier teilt Geschäftsführer Ulrich Heberger mit: „Seit dem Ausbruch vor circa drei Wochen sind 63 Bewohner positiv getestet worden, davon sind 25 wieder negativ nachgetestet. In diesem Zeitraum sind zwölf Bewohner gestorben, die einen positiven Test gehabt haben.“

Für die gesamte Stadt Speyer meldete das Land am Montag 50 Neuinfektionen, was die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Bürger auf 367,9 anhebt. 1043 Infizierte gab es seit Mai, davon 474 schon genesen.