Restauranttest Slurp Ramenbar: Eine Schüssel voll Glück und krasser Schärfe - Stuttgart - Stuttgarter Zeitung

2022-07-16 02:12:59 By : Ms. Debby Qin

Was für eine Brühe: Die neue Ramenbar Slurp an der Haltestelle Dobelstraße ist beliebt. Und das verwundert keineswegs.

Stuttgart - Es ist immer dasselbe: Trends, die hierzulande in Berlin oder Hamburg durchstarten, kommen irgendwann auch in Stuttgart an. Auch wenn’s mal wieder länger dauert. Ramen, diese wunderbaren japanischen Nudelsuppen gibt es schon länger, doch jetzt endlich ist die Auswahl an Lokalitäten größer. Neuzugang ist die Slurp Ramenbar in der Hohenheimer Straße. Wo früher mal ein afrikanisches Restaurant beheimatet war, wurde fleißig entrümpelt und renoviert. Schlicht ist das Ambiente, es sollen noch mehr Pflanzen hinzukommen, „Let’s get loud“ singt Jennifer Lopez aus den Boxen. Vor allem Studierende und Hipster freuen sich über den neuen Ramen-Spot in der Stadt. Und über die Happy Hour für Cocktails, die derzeit ab 21 Uhr geboten ist.

Die Macher des Kikuya Sushi-Restaurants in der Calwer Straße und dem japanischen Grillrestaurant Yakiniku in der Weißenburgstraße haben nun das Triple mit einer Ramen-Bar komplettiert. Der Name Slurp heißt zu Deutsch „schlürfen“, was man bei den Nudelsuppen bekanntlich muss.

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Der nette, aber etwas überforderte, einsame Herr im Service kann die Aperitifs nicht weiter erläutern, der Laden brummt. Wir wagen uns an das erfrischende, etwas zu süße Getränk „Ume Geisha“ (7,90 Euro), in dem der japanische Likör Umeshu, Prosecco, Gurken und Minze gemixt werden. Der perfekte Starter ist derweil die alkoholfreie Variante, der Ingwer Fizz Virgin (4,90 Euro) mit Ingwertee, Honig und Minze.

Natürlich sind wir wegen den Ramen hier, doch der Abend beginnt mit drei verschiedenen Vorspeisen: die Yaki Gyoza (6,90 Euro), japanische Teigtaschen mir rezenter veganer Füllung, sind kross angebraten, Überraschendes aber bleibt aus. Nicht so bei der Avocado Katsu: Hierbei wurde eine Avocado leicht angebraten und paniert und in einer schweren, guten Soße serviert. Perfekt dazu passt der Goma-Wakame-Salat (5,90 Euro), ein leichter Seetang-Salat mit Sesam-Dressing. Die Preise sind keine Imbisspreise, klar. Denn in einer guten Ramenbrühe steckt viel Arbeit, viele Stunden an Fermentation, und das spiegelt sich in den Preisen fern von Fast Food wieder. So starten die Suppen hier an der Dobelstraße bei 14,90 Euro, das Onsen-Ei kostet extra 1,50.

Überzeugend – vor allem in der unfassbaren Schärfe – ist die „Tantan Men“ (15,90 Euro) mit Rinderhack, in der aber auch allerlei Mais, Karotten, Sprossen und Spinat zugegen sind. Geschmacklich der Hit aber ist die vegane Variante namens „Yasai Tonyu Ramen“ (15,90 Euro), deren Basis eine Soja und Miso-Brühe bildet. Hier hat man ihn, diesen so oft zitierten Umami-Geschmack, bei dem man einfach schlürfen muss. Geplant ist auch, dass hier bald selbst gebackene Kuchen und Matcha-Tiramisu angeboten werden.

Slurp Ramenbar, Hohenheimer Straße 53, S-Mitte, Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag und Sonntag 12–22 Uhr, Freitag und Samstag 12–23 Uhr, Telefon: 07 11 / 50 45 45 94. Wochenkarte ändert sich alle zwei Wochen.

Bewertung: Service 3 Sterne, Essen 4 Sterne, Ambiente 3 Sterne

***** = herausragend, ****= überdurchschnittlich, *** = gut, **= Luft nach oben, * = viel zu verbessern 

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