Japanischer Trend: Was ist Ramen überhaupt?

2021-12-14 20:03:55 By : Mr. Allen He

Ramen: Entenbrust und Shiitake-Pilze sind eine gute Ergänzung zu japanischer Nudelsuppe. (Quelle: Andrea Thode / Hölker Verlag / dpa / tmn)

Genau das Richtige an kalten Tagen: eine dampfende Schüssel kräftiger Brühe mit einer großen Portion Pasta und diversen Einsätzen. Japanische Nudelsuppen liegen in Deutschland im Trend.

Ramen-Bars öffnen in vielen deutschen Städten und bieten nur das beliebte japanische Gericht an. Die Nudelsuppen bestehen im Wesentlichen aus vier Komponenten: einer kräftigen Brühe, einer Würze, Nudeln und diversen Einlagen bzw. Toppings.

Die Basis für die Suppe ist eine Brühe. Ob es aus Schweineknochen oder aus ganzen Hühnern gekocht wird, ist weniger wichtig. Wichtig ist, dass es lange kocht und aus guten Zutaten besteht. Tara ist der Begriff, der verwendet wird, um die Würze zu beschreiben, die der Brühe ihren charakteristischen Geschmack verleiht. Auch hier gilt: Es kommt rein, was Sie mögen. Klassische Gewürze sind Sojasauce, aromatisierte Öle oder Gewürzpasten.

Das Besondere an den Ramen-Nudeln, die dem Gericht auch seinen Namen geben, ist, dass es nur aus Weizenmehl, Wasser und Kansui besteht. Kansui ist ein Wasser, das reich an Kalium und Natriumcarbonat ist und den Nudeln ihre charakteristische gelbliche Farbe verleiht. Beliebte Toppings sind gekochte Schweinebauchscheiben, Bambussprossen, Frühlingszwiebeln oder Eier.

Miso-Ramen: Die Variante des Nationalgerichts wird traditionell mit Ei und Mais serviert. (Quelle: Andrea Thode / Hölker Verlag / dpa / tmn)

„Ramen ist für Japaner wie Currywurst mit Pommes für Deutsche – japanisches Soulfood“, sagt Haruhiko Saeki. Mit dem „Takumi“ in Düsseldorf eröffnete der japanische Koch 2007 die erste Ramen-Bar in Deutschland. Damals hatte das Restaurant nur wenige japanische Gäste. Heute stehen die Leute Schlange und es gibt mittlerweile 20 "Takumi"-Bars in ganz Europa.

Der Ramen-Boom begann in Japan vor etwa 15 Jahren. Heute gibt es dort schätzungsweise 200.000 Ramen-Restaurants. Seit einigen Jahren spürt Haruhiko Saeki den Trend auch in Deutschland: Offizielle Zahlen gibt es keine, aber der Unternehmer schätzt, dass es hierzulande bereits 30 Restaurants gibt.

Für Daniela Langkamp, ​​Gründerin des Japan-Blogs „Nippon Insider“ und Autorin von „111 Reasons to Love Japan“, gehören Ramen zum allgemeinen Trend in Japan: „Ramen sind einfach und schnell gemacht, man braucht nur wenige Zutaten und sie sind günstig in der Herstellung“, sagt der Berliner. "Das Interesse an Japan ist deutlich gestiegen. Es ist einfacher und billiger geworden, nach Japan zu reisen und mehr über Japan zu erfahren." Viele Touristen assoziieren Ramen mit einem authentischen Gericht aus Japan, das sie schon aus Erinnerungsgründen gerne auch zu Hause haben möchten.

„Ramen hat sich die neue Begeisterung für Japan ausgedacht“, beobachtet Kochbuchautor Stevan Paul und erklärt die Vorteile: „Die Nudelsuppe ist äußerst angenehm: weich, warm, man muss nichts kauen, es ist echtes Wohlfühlessen und immer bringt eine leichte Süße, etwas, das die Leute extrem anspricht."

Tampopo-Nudelsuppe: Eine Variation von Ramen mit Nori-Blatt. (Quelle: Andrea Thode / Hölker Verlag / dpa / tmn)

Für sein Buch "My Japanese Kitchen" hat Paul versucht herauszufinden, ob man Ramen zu Hause zubereiten kann. Mit viel Respekt vor der Küche hat er ein deutsches Ramen-Rezept entwickelt, das auf Kombu-Algen und Dashi verzichtet. Diese beiden Zutaten, die der Suppe ihren besonderen Umami-Geschmack verleihen, sind in guter Qualität oft nur schwer zu bekommen. „Das habe ich mit Sardellen und Vollkorn- oder Schwarzbrot gelöst“, sagt Stevan Paul. In Kombination mit Sojasauce gelingt eine komplexe, aromatische Basis, die an das Original erinnert und eine duftende asiatische Grundmasse ergibt.

Stevan Paul glaubt, dass Ramen zu einem Teil unseres Küchenalltags werden wird, genau wie beim Burger-Hype. Und Haruhiko Saeki ist überzeugt: „Der Ramen-Trend wird sich fortsetzen“. Dazu wird er beitragen, indem er im Frühjahr eine weitere Ramen-Bar in Köln eröffnet.

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