Genuss aus Indien: Rezept für eine vegane Aubergine Tikka Masala | STERN.de

2021-12-14 20:11:34 By : Mr. David Zhang

Reisen Sie an kalten Herbsttagen mit diesem veganen Auberginen-Tikka-Masala in das Land der Farben und Gewürze. Genauer gesagt geht es nach Südindien: Die Küche in Chettinad, einer Region im südindischen Tamil Nadu, ist bekannt für ihre vegetarischen und veganen Gerichte. Seit dem 18. Jahrhundert importieren die Bewohner zahlreiche Gewürze aus Burma, Nepal und Südostasien. Seitdem ist die regionale Küche von den Einflüssen der jeweiligen Landesküchen geprägt.

In seiner ursprünglichen Form ist "Tikka" ein indisches Currygericht mit marinierten Fleischstücken, die vor dem Garen des Currys im Ofen gebacken werden. „Masala“ hingegen bezeichnet verschiedene Gewürzmischungen, die in der indischen Küche verwendet werden. Das hinduistische Wort kann mit „Zutaten“ oder „Gewürzen“ übersetzt werden. Masala ist als Zutat in den Namen beliebter indischer Gewürzmischungen bekannt – zum Beispiel „Garam Masala“, „Chat Masala“ oder „Tandoori Masala“. Der Begriff wird auch bei der Benennung indischer Teemischungen wie "Chai Masala" verwendet.

Dieses vegane Rezept basiert auf dem beliebten Gericht "Tikka Masala", besser bekannt als "Chicken Tikka Masala". Dieser stammt jedoch entgegen der Vermutung nicht aus Indien, sondern aus Großbritannien und wurde hier als Teil der britisch-indischen Fusionsküche kreiert. Das Gericht ist auf der Insel sehr beliebt und in fast jedem Restaurant oder Pub erhältlich – kein Wunder, dass es zu den britischen Nationalgerichten zählt.

Die genaue Herkunft des Gerichts findet sich nach dem Krieg im Vereinigten Königreich. Hier wurde das Essen entwickelt, um indisches Essen mit englischen Essgewohnheiten in Einklang zu bringen. Über Zeit und Herkunftsort des Gerichts kursieren verschiedenste Mythen.

Nach einer populären Version entstand es, als ein indischer Koch einem englischen Gast das traditionelle Chicken Tikka oder gegrillte marinierte Hähnchenstücke servierte. Da Soße, eine Art Soße, in der englischen Küche im Allgemeinen mit Fleisch serviert wird, fand der Gast das Gericht zu trocken. Dem indischen Koch blieb nichts anderes übrig, als eine Sauce aus Tomatensuppe und indischen Gewürzen zu improvisieren. Was an dieser Geschichte wirklich wahr ist, wird wohl nie endgültig geklärt werden – jedenfalls erfreut sich Tikka Masala seitdem großer Beliebtheit, egal ob in England, Indien oder in zahlreichen anderen Ländern der Welt.

Tikka Masala schmeckt sehr scharf, aber nicht scharf. Das Aroma wird hauptsächlich durch Koriander bestimmt. Typische Gewürze der indischen Küche – insbesondere Kreuzkümmel, Ingwer und Zimt – runden den Geschmack ab. Reis oder Naan-Brot werden normalerweise als Beilage zum Gericht serviert.

Indische Küche ist vor allem eines: vielseitig. Indien ist eines der größten Länder der Welt, hier treffen zahlreiche Kulturen und Geschmäcker aufeinander, geographische und klimatische Gegebenheiten tragen zur Vielfalt der Speisen bei. Darüber hinaus spielen kulturelle und religiöse Einflussfaktoren eine große Rolle. Im Hinduismus beispielsweise ist der Verzehr vegetarischer Gerichte besonders verbreitet. Aufgrund der heiligen Natur der Kuh ist Rindfleisch ein absolutes Tabu. Hühnerfleisch hingegen erfreut sich in allen Lebenslagen großer Beliebtheit, unabhängig von der Religion.

Die indische Küche lässt sich grob in die vier Himmelsrichtungen einteilen. Die in Europa am weitesten verbreitete nordindische Küche ist geprägt von Gerichten aus dem Lehmofen. Berühmte Beispiele sind das Tandoori-Hühnchen oder das klassische Naan-Brot. Zudem werden im Norden relativ viele Milchprodukte verarbeitet: Neben Ghee, einem bekannten indischen Butterschmalz, ist Joghurt bei Gerichten beliebt.

Im Süden hingegen wird statt Weizen hauptsächlich Reis verzehrt, oft in Kombination mit sehr scharfen, vegetarischen Currys oder zu Reispfannkuchen verarbeitet. Im Westen und Osten Indiens stehen dagegen regelmäßig Fisch und Schalentiere auf dem Speiseplan.

Die Grundbestandteile der verschiedenen Landesküchen sind jedoch ähnlich: Neben Reis und Getreide werden vor allem Hülsenfrüchte verwendet. Indien ist vor allem für seine Gewürzmischungen bekannt. Bockshornkleesamen, Kurkuma, Curryblätter, Kreuzkümmel, Fenchelsamen, Nelken, Muskatnuss, Zimt, Ingwer, Chili, Koriander und Kardamom verleihen Gerichten ihr typisches Aroma, sind aber nicht nur für Speisen von immenser Bedeutung, sondern auch für Getränke wie das beliebte Chai-Tee .

Die indische Küche teilt sechs Geschmacksrichtungen ein: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb. Eine Mahlzeit in Indien gilt als ausgewogen, wenn all diese Geschmäcker Teil der Mahlzeit sind – ein schwer zu erreichendes Ziel.

Die Grundnote der veganen Aubergine Tikka Masala erreichen wir durch die Zugabe der typischen Tikka Masala Paste: Gewürze wie Kurkuma, Paprikapulver, Cayennepfeffer, Kreuzkümmel und Zimt sorgen für den richtigen Geschmack. Frischer Ingwer, Knoblauch und Koriander runden dies ab und ergeben zusammen mit Tomatenmark und Kokosraspeln den typischen Tikka Masala Geschmack.

Statt Hühnchen wird jetzt allerdings die Aubergine verwendet. Ihre fleischähnliche Konsistenz ist eine hervorragende pflanzliche Alternative. Da die Nachtschattengewächse viel Flüssigkeit enthält, sollte sie vorher gesalzen und einige Zeit stehen gelassen werden. Dadurch verliert es die meiste Flüssigkeit. In der Pfanne gart die Aubergine nicht im eigenen Saft, sie nimmt weniger Fett auf und hat ein milderes Aroma und eine weichere Konsistenz. Zusammen mit Zucchini, Kichererbsen und einer herrlich cremigen Sauce entsteht ein ganz besonderes Geschmacksensemble.

Das Tikka Masala wird mit Reis oder frischem Naan-Brot serviert.

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