Über eine Nonne, ihren Lebensretter und ein himmlisches Kochbuch - B.Z. – Die Stimme Berlins

2022-09-11 07:12:50 By : Mr. Simon Hsu

„Nur der Himmel kann sich solch ein verrücktes Zusammentreffen ausdenken … Da muss Gott seine liebenden Finger im Spiel gehabt haben.“

Andere Ärzte hatten Schwester Teresa Zukic (57) keine Hoffnung gemacht. Prof. Jalid Sehouli (53), Chef der Charité-Frauenklinik am Virchow-Klinikum, wurde zu ihrem Lebensretter. Er schnitt einen aggressiven, 5,5 Zentimeter großen bösartigen Tumor aus ihrer Gebärmutter.

Die Nonne und der Gynäkologe. Zwischen Bestrahlung und Chemotherapie erkannten sie, dass sie eine gemeinsame Passion eint: die Leidenschaft für himmlische Genüsse. Gemeinsam schrieben sie ein Kochbuch, Titel: „Himmel im Mund“. Das Eingangszitat stammt daraus.

Geeiste Himbeeren mit Minze, Ingwer, Zitronensaft und Agavendicksaft, gefüllte japanische Gyoza-Teigblätter, peruanisches Ceviche vom Wolfsbarsch brachte die bayrische Ordensschwester der „Kleinen Kommunität der Geschwister Jesu“ aus ihrer Küche bei Erlangen mit ein. In Pastella-Teig gebackenen Seeteufel mit Meeresfrüchten, nordafrikanischen Tajine-Schmortopf mit Lamm und frischen Quitten, marokkanische Harira-Suppe der Mediziner mit den marokkanischen Wurzeln.

Bis die Idee gar war, schickten sie sich mehrere Wochen, immer samstagabends, Fotos von ihren Lieblingsgerichten. „Uns war klar, wir mussten dieses Buch schreiben, weil wir Menschen ermutigen wollten“, sagt die Nonne. „Zu heilsamem Genuss für mehr Lebensfreude. Sich gesund zu schlemmen, kann auch glücklich machen und helfen, die Krankheit zu überwinden.“ Mit gesunden Zutaten, aber ohne Verzicht.

Dazu die Botschaft: Selbst in Krisensituationen kann etwas großartiges Neues entstehen!

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Sehouli: „Mir hat gefallen, wie Teresa die Erkrankung mit Demut angenommen und sich der Herausforderung gestellt hat. Sie fragte nicht: Warum ich? Sondern: Warum ich nicht?“

Schwester Teresa: „Als ich die Diagnose bekam, habe ich nur gehört: Ich muss sterben. Und ich bekam einen Weinanfall. Nach fünf Minuten habe ich gesagt: Gedankenstopp!“

Sie betont: „Ich entscheide selbst, welche Ängste ich zulasse. Professor Sehouli hat mich gerettet. Das letzte Wort hat eh der liebe Gott!“