Streetfood aus Wuhan: Reganmian ist einfach nachzukochen

2021-12-14 19:44:43 By : Ms. Joyce Lee

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In Wuhan werden sie traditionell zum Frühstück gegessen, schmecken aber auch zu jeder anderen Tageszeit gut: Reganmian Bild: Picture-Alliance

Wuhan hat derzeit keinen guten Ruf. Die chinesische Metropole hat einiges zu bieten, zum Beispiel ein hervorragendes Nudelgericht, das sich auch in Quarantäne gut zubereiten lässt.

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Wuhan war bis vor kurzem eine jener chinesischen Millionenmetropolen, von denen kaum jemand außerhalb des Landes je gehört hatte. Dann kam Corona. Die Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei wird das Stigma, Schauplatz einer globalen Pandemie zu sein, kaum ablegen.

Weltruhm verdient die Stadt eigentlich noch für etwas anderes: ihr Nationalgericht „Reganmian“, Wuhans scharf-würzige Trockennudeln. Dass die - Nudel! - es gibt eine Vielzahl meisterhafter Pasta-Rezepte, das ist kein Geheimnis. Kulinarisch trägt Wuhan zum Oeuvre bei, ein Gericht aus basischen Nudeln, die in Wahrheit nur insofern trocken sind, als sie nicht in der für China untypischen Suppe schwimmen. Sie werden mit einer feurigen Soja-Sesam-Salsa serviert und normalerweise mit eingelegtem Gemüse und Frühlingszwiebeln belegt.

Reganmians schmecken wunderbar nussig und so prickelnd wie der erste Kuss nach langer Quarantäne. Sie zählen je nach Quelle zu den fünf bis zehn beliebtesten Nudelgerichten in China und werden in Wuhan traditionell zum Frühstück gegessen. Die schnell zubereiteten und erschwinglichen Sesamnudeln sind in der Regel ab fünf Uhr morgens im Streetfood-Laden erhältlich. Die Tage beginnen früh in der großen chinesischen Handelsmetropole.

Generell ist das Frühstück, "Guo Zao", wie es dort genannt wird, für die Bürger von Wuhan die wichtigste Mahlzeit des Tages und so etwas wie das kulturelle Aushängeschild der Stadt. Neben Reganmian gibt es schier unendlich viele weitere vermeintliche Delikatessen, deren Verkostung eine Reise wert ist. Als Wuhan nach der Sperrung wieder erwachte, brachte die Klatschpresse die rührende Geschichte einer Bürgerin, die als allererste 76 verschiedene Frühstücksgerichte auf einmal bestellte, für jeden Tag, auf den sie verzichtete, ein anderes. Das ist dort möglich.

Reganmian - die zu jeder Tages- und Nachtzeit gut schmecken - bleiben der Star. In Wuhan sagt man, die Nudeln seien wie die Bewohner der Stadt selbst: grob im Aussehen, fein im Geschmack; Das sagen Berliner über Berliner.

Auf jeden Fall lässt sich das einfache, aber leckere Gericht ganz einfach zu Hause nachkochen. Nichts gegen italienische Tomatensauce: Nach einigen Wochen in Isolation freut sich auch der genügsamste Gaumen über Abwechslung. Die Tatsache, dass Reganmianer zufällig vegan sind, sollte niemanden davon abhalten, sie auszuprobieren.

Wer im Netz surft, kann natürlich die Frage, was ins Reganmian gehört, zur Wissenschaft machen. Folgende Zutaten wurden als systemrelevant und im Notfall ausreichend identifiziert: Nudeln, Sesamöl, Sesampaste und Sojasauce. Alles durch Erdnuss für Sesam zu ersetzen wäre ein anderes Gericht, aber auch lecker.

Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und Hitze in Wuhan im Sommer werden dort alkalische Nudeln verwendet, dh in Laugenwasser (vor-)gegarte Nudeln, was sie haltbarer und obendrein schön zäh macht. Basische Nudeln gibt es auch in Deutschland in den meisten Supermärkten, die bekanntesten hierzulande heißen „Ramen“. Wer es weder kapiert, noch mit Nudelteig und Kaisersoda experimentieren möchte: Er schmeckt richtig gut zu jeder zerklopften Spaghetti.

Keep it simple gilt auch für die Sauce. Sesampaste ist hierzulande als "Tahini" überall erhältlich. Für zwei Portionen werden zwei Esslöffel Tahini mit je einem Esslöffel heller und dunkler Sojasauce oder der vorhandenen Sojasauce vermischt. Fügen Sie je nach Geschmack oder Verfügbarkeit einen Esslöffel Sesamöl, eine Prise Salz und Zucker, null bis zwei gepresste Knoblauchzehen und etwas chinesisches „Fünf-Gewürze-Pulver“ hinzu.

Wer es scharf mag, kann auf die Chilischote, das Chiliöl oder die Chilipaste Ihres Vertrauens zurückgreifen. Ein Spritzer Zitrone, Limette oder milder Essig kann nicht schaden. Fügen Sie der Mischung etwas kochendes Nudelwasser hinzu, so dass eine dicke, breiige Mischung entsteht.

Die Nudeln kurz vor Ende der Garzeit aus dem Wasser nehmen, sofort mit etwas Sesamöl verrühren und abkühlen lassen, um ein extra nussiges Aroma zu erhalten. Vor dem Verzehr werden sie nochmals etwa zehn bis 15 Sekunden in kochendem Wasser erhitzt. Der Zwischenschritt ist ein Muss, aber niemand kontrolliert ihn.

Die Toppings werden während der Kühlzeit zubereitet: grob gehackte Erdnüsse und Frühlingszwiebeln (je nach Verdauung) und sehr fein gewürfeltes eingelegtes Gemüse – ideal wäre würziger Rettich, da sie in vielen gut sortierten Supermärkten bereits abgepackt sind. Eingelegte Karotten passen auch gut.

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Zum Schluss das Nudelwasser abgießen, die Nudeln portionieren und mit der Sauce und den Belägen mischen. Reganmian kann sogar mit einer Gabel gegessen werden, sodass der Verzehr nicht im Geringsten Anlass zur Angst gibt. Glücklicherweise! Denn das wiederum frisst, um Fassbinder zu paraphrasieren, bekanntlich sowieso nur die Seele.

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Super Streetfood aus Wuhan: Reganmian ist einfach zu kochen

Wuhans heiße trockene Nudeln

Wuhan hat derzeit keinen guten Ruf. Die chinesische Metropole hat einiges zu bieten, zum Beispiel ein hervorragendes Nudelgericht, das sich auch in Quarantäne gut zubereiten lässt.

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